Vielfalt leben
Die Gesellschaft ist kunterbunt. Umso wichtiger wird es also auch in der Pflege kultursensible Lebensräume zu schaffen, denn etwa jeder vierte Bürger in Deutschland hat einen Migrationshintergrund.
Eine der größten Hürden in der Pflege ist dabei die Kommunikation zwischen Pflegebedürftigem und Pflegepersonal. Weiteres Hintergrundwissen zur jeweiligen Kultur, Religion, Ernährung und Alltagsverhalten hilft ebenfalls dabei, die Begegnungen wertschätzend zu gestalten.
Checkliste Kultursensibilität
- Sie nutzen das Erstgespräch mit den Angehörigen für den Vertrauensaufbau und überlegen sich vorher, was Sie über das Land und die Kultur der zu pflegenden Person erfahren möchten.
- In einigen Kulturen ist es üblich, dass Pflegebedürftige von Angehörigen gepflegt werden. Sie klären, ob eine Art Arbeitsteilung möglich ist und welchen Anteil Pflegefachkräfte und welchen Angehörige übernehmen möchten und können.
- Sie setzen gleichgeschlechtliche Pflegekräfte für die Pflege ein, die im besten Fall die Muttersprache der pflegebedürftigen Person sprechen.
- Sie haben Hintergrundwissen, zum Beispiel, dass die Körperpflege für Muslime nicht nur eine hygienische, sondern auch eine rituelle Bedeutung hat.
- Sie berücksichtigen, dass Schmerzen in unterschiedlichen Kulturen auch unterschiedlich geäußert werden. Das Spektrum reicht vom klaglosen Ertragen des Schmerzes bis hin zu expressiven Schmerzäußerungen.
- Den Speisenge- und verboten liegen meistens religiöse Vorschriften für die Ernährung zugrunde. Diese bringen Sie zum Beispiel in Absprache mit den Angehörigen in Erfahrung.
- Sie berücksichtigen die unterschiedlichen Ernährungsgewohnheiten, zum Beispiel für Personen aus dem asiatischen Kulturraum Reis- und Suppengerichte, während im europäischen Raum das Brot bei den Mahlzeiten nicht fehlen darf.
- Teilweise bringen Angehörige das Essen in die Pflegeeinrichtungen mit. Sie sprechen sich dazu mit ihnen ab, welche Mahlzeiten ersetzt werden und wann die hausinternen Mahlzeiten angeboten werden sollen.
Technische Hilfen zur Sprachübersetzung gibt es in Form von zahlreichen Smartphone-Apps mit einer Zwei-Wege-Übersetzung in mehr als 50 Sprachen. Es werden hier nicht nur die eigenen Mitteilungen übersetzt, sondern auch die Antworten des Gegenübers.
Übrigens: Zahlreiche weitere Materialien in vielen Sprachen finden Sie auf: demenz-und-integration.de.
Neue Coronaregeln für Pflegekräfte – 8 Fragen und Antworten
In diesen Tagen treten in allen Bundesländern neue Quarantäne-Regeln in Kraft. Für Pflegekräfte verkürzt sich die Quarantäne (nach Kontakt) und die Isolation (nach Infektion). Was bedeutet das im Detail?
1. Frage: Warum ist eine Änderung der Quarantäne-Regeln notwendig?
Im November 2021 tauchte die neue Coronavirus-Variante Omikron auf, gegen die auch geimpfte und genesene Personen nicht optimal geschützt sind. Mittlerweile nehmen die Omikron-Fälle hierzulande einen einen immer größeren Anteil ein. Der wöchentliche Lagebericht des RKI vom 13. Januar 2022 gibt an, dass in rund 73 Prozent der sequenzierten Proben Omikron nachgewiesen wurde. Der Anteil variiert allerdings stark von Bundesland zu Bundesland: Während er in Bremen 96 Prozent beträgt, liegt er in Thüringen bei 11 Prozent.
Der extreme Omikron-Anstieg macht Experten Sorgen. Zwar scheint Omikron häufiger mild zu verlaufen, trotzdem wird die Virusvariante vermutlich viele Arbeitnehmer durch Quarantäne (nach Kontakt) und Isolation (nach Infektion) außer Gefecht setzen. Um systemrelevante Arbeitsbereiche (auch kritische Infrastruktur genannt) vor einem kritischen Personalausfall zu schützen, haben Bund und Länder am 7. Januar neue Quarantäne-Regeln beschlossen.
2. Frage: Was galt bisher für geimpfte Pflegekräfte?
Bisher mussten sich Pflegekräfte umgehend in Quarantäne begeben und entsprechend testen, wenn sie Symptome entwickelten. Eine Quarantäne wurde auch dann angesetzt, wenn Pflegekräfte engen Kontakt zu einer Person hatten, die mit einer Virusvariante infiziert war. Bei Kontakt zu einer mit Omikron infizierten Person hat das Robert Koch-Institut bisher ganz allgemein eine 14-tägige Quarantäne empfohlen.
3. Frage: Welche Isolations- und Quarantäneregeln gelten künftig?
Die Zeit der Isolation und Quarantäne verkürzt sich deutlich. Der Bund-Länder-Beschluss erwähnt hier explizit Beschäftigte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wie Pflegekräfte. Für sie gilt künftig: nach Infektion 7-tägige Isolationspflicht mit anschließendem PCR-Test Wichtig: Entlassung aus der Isolationspflicht nur mit negativem PCR-Test beziehungsweise Ct-Wert (Crossing threshold) unter 30 und mindestens 48-stündiger Symptomfreiheit.
nach Kontakt mit infizierter Person 7-tägige Quarantänepflicht mit anschließendem PCR- oder Schnelltest Das gilt für Pflegekräfte mit keiner oder länger als drei Monate zurückliegenden Impfung oder Corona-Infektion.
Ohne Test endet die Isolations- oder Quarantänepflicht nach 10 Tagen.
4. Frage: Was gilt für geimpfte und genesene Pflegekräfte?
Der neue Beschluss sieht vor, dass geimpfte und genesene Kontaktpersonen unter bestimmten Voraussetzungen nicht in Quarantäne müssen. Nämlich dann, wenn sie frisch genesen oder geimpft sind. „Frisch“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Erkrankung oder die abschließende Impfung nicht länger als drei Monate zurückliegt.
5. Frage: Was gilt für geboosterte Pflegekräfte?
Geboosterte Pflegekräfte müssen als Kontaktperson ebenfalls nicht in Quarantäne.
6. Frage: Wann treten die Änderungen in Kraft?
Einen festen gemeinsamen Startzeitpunkt für die Änderungen gibt es nicht. In dem gemeinsamen Beschluss vom 7. Januar 2022 ist lediglich der Hinweis enthalten, dass „Bund und Länder die erforderlichen Änderungen der rechtlichen Regelungen zeitnah vornehmen”. Bundestag und Bundesrat haben inzwischen zugestimmt. Am Sonnabend (15. Januar 2022) wurde der Beschluss im Bundesanzeiger veröffentlicht.
In vielen Bundesländern gilt die neue Regel bereits – etwa in Bayern, Berlin, Baden-Württemberg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern. In Brandenburg gilt sie ab Montag (17. Januar). Allerdings gibt es Bundesländer, die eigene Verordnungen mit den neuen Regelungen umsetzen müssen. Dass das manchmal schneller geht, als gedacht, zeigt der Ennepe-Ruhr-Kreis in Nordrhein-Westfalen. Der Kreis setzt die Regelungen in Absprache mit dem Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales bereits kurz nach dem Bekanntwerden um. Möglich machen das die sogenannten Einzelfallentscheidungen, die auch anderenorts zur Anwendung kommen könnten
7. Frage: Gibt es Kritik an den Änderungen für Pflegekräfte?
Die meisten Mitarbeiter im Gesundheitswesen halten die neuen Regelungen für sinnvoll. Das Freitesten von Kontaktpersonen nach sieben Tagen begrüßen auch viele Experten wie der Immunologe Carsten Watzl. Doch es gibt auch kritische Stimmen. Sie stellen nicht das Vorgehen insgesamt infrage, sondern machen sich Sorgen, dass die verkürzte Quarantäne zur Sicherstellung der Versorgung möglicherweise zu einem Infektionsrisiko werden könnte. Dann nämlich, wenn nicht genügend Testkapazitäten für die erforderlichen PCR-Tests zur Verfügung stehen.
8. Frage: Wie gehen andere Länder mit der Quarantäne um?
In anderen Ländern wird ebenfalls gelockert. Spanien, Großbritannien und die USA begegnen der Pandemie mit angepassten Isolations- und Quarantäne-Regelungen. In Frankreich werden Infizierte jetzt nach 7 Tagen aus der Isolation entlassen. Kontaktpersonen unterstehen dort keiner Quarantäne mehr, sofern sie vollständig geimpft oder genesen sind. Weitere Voraussetzung ist wiederholtes Testen.
Tägliches Testen für Geimpfte und Genesene ist vom Tisch
Die Infektionsschutzgesetz-Novelle im November zum Testen von Mitarbeitern in Kliniken und Altenpflege hat die Branche Kopf stehen lassen. Jetzt gibt es eine Novelle der Novelle.
Die Krankenhäuser liefen Sturm, die Ministerpräsidenten drohten: Tägliches Testen von geimpften oder genesenen Mitarbeitern zu fordern, sei „eine Gängelung derer, die an vorderster Front gegen Corona kämpfen. Das darf es nicht geben“, teilte das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege mit. Man werde beim bewährten Schema „zweimal pro Kalenderwoche“ bleiben, solange der Bund nicht handelt und sich mit der Forderung der Gesundheitsministerkonferenz, die tägliche Testpflicht zurückzunehmen, auseinandersetzt. Jetzt haben sich Bundestag und Bundesrat am 10. Dezember geeinigt, die Verpflichtung wieder zurückzuschrauben auf verpflichtende Schnelltests zweimal die Woche für Geimpfte und Genesene – ohne Überwachung, sie können also auch zu Hause stattfinden. Das gilt für alle Bereiche im Gesundheitswesen, sowohl für Krankenhäuser als auch für ambulante Dienste, Pflegeheime et cetera.
Pflegeheime müssen weiterhin Besuchern Schnelltests anbieten
Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen: Pflegeheime und Altenheime müssen die Schnelltests nicht nur ihren Mitarbeitern und anderen Beschäftigten wie Ehrenamtlichen anbieten, sondern auch Besuchern. Für Krankenhäuser gibt es diese Verpflichtung gegenüber Besuchern nicht mehr.
Wie entsteht das Mittagstief?
Das Mittagessen ist verspeist, es geht wieder an den Arbeitsplatz. Und schon fällt es schwer, die Konzentration aufrecht zu erhalten. Das Mittagstief schlägt zu. Ein paar Tipps, wie man dem begegnen kann.
Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden das Gefühl von Müdigkeit rund um die Mittagszeit kennen. Der erste Impuls, gerade im Büro, ist womöglich, sich in der Küche einen Kaffee zu holen. Das Koffein wirkt schon, um auch den Rest des Tages produktiv sein zu können. Der Gedanke ist gar nicht so verkehrt. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stellt dar, dass 400 Milligramm Koffein (etwa 4 Tassen Kaffee) über den Tag verteilt aufgenommen werden könnten. Dies gelte aber vor allem für Personen, die der „gesunden Allgemeinbevölkerung“ zuzuzählen sind. Allein der Konsum von Koffein, der in zu hohen Mengen auch negative Folgen haben kann, wird einen auch nicht aus dem Mittagstief holen.
Innere Uhr und Essen verträgt sich nicht
Allein die Biologie des Menschen, der eigene Organismus, so erklären es Expertinnen und Experten wie der Schlafforscher Jürgen Zulley, sorgten dafür, dass die Leistung nach einer Aktivität absinke – insbesondere um die Mittagszeit. Sich allein darauf zu beziehen, wenn man mal müde wird, ist aber falsch. Verstärkend hinzu kommen äußere Einflussfaktoren wie etwa Essen. Und dies wird in der Regel zur Mittagszeit in der Pause zu sich genommen. Der Körper muss nun an anderer Stelle einen hohen Aufwand betreiben, nämlich im Magen-Darm-Trakt. Hier muss die Nahrung verdaut werden, dafür wird die Durchblutung in diesem Bereich erhöht. An anderer Stelle, etwa im Gehirn und der Muskulatur, fehlt dann ein wenig. Mentale Vorgänge dürften in dieser Zeit also etwas schwerer fallen und auch das Müdigkeitsgefühl wird verstärkt. Für schweres und fetthaltiges Essen benötigt der Verdauungstrakt noch einmal mehr Energie. Man sollte sich die Wahl seines Mittagsmenüs also gut überlegen, wenn man kurz danach kognitiv noch zu Höchstleistungen aufgerufen wird.
Schwere Kost am Mittag vermeiden
Mit der Wahl des Mittagssnacks entscheidet man sich demzufolge auch ein wenig für die Schwere des – sagen wir es so direkt – Fresskomas. Weniger direkt: postprandiale Somnolenz, wie das Tief am Mittag nach der Nahrungsaufnahme von Medizinerinnen und Medizinern bezeichnet wird. Ob nun kohlenhydrat- oder proteinhaltig, scheint nun gar nicht die entscheidende Rolle zu spielen. Eine Studie an Fruchtfliegen von 2017 etwa zeigt, dass es eher die Proteine sind, die einen schläfrig machen. Vorher galt lange die Annahme, dass die Aufnahme von Kohlenhydraten bald wieder für einen Leistungsabfall sorge. Dies gilt vor allem für einfache Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel zwar schnell nach oben treiben, aber auch schnell wieder absenken. Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen und die entscheidende Frage ist generell: „Wie viel?“ Haut man sich zwei volle Teller Fettuccine rein, so dürfte es nicht überraschen, dass man sich nach einem Nickerchen sehnt. Generell eher leichte vegetarische Kost dürfte deutlich weniger belastend für Körper und Geist sein. Auch mehrere kleinere Snacks über den Tag verteilt können dabei helfen, dass der Magen nicht überfordert wird und man weiterhin kognitiv gut arbeiten kann. Hier können Nüsse und Obst beispielsweise eine gute Alternative sein. Dazu etwas Joghurt und schon kommt man ganz gut durch den Tag und wird mit wichtigen Nährstoffen versorgt.
Trinken hält wach
Auch die Flüssigkeitszufuhr sehen Expertinnen und Experten als wichtigen Baustein gegen die aufkommende Müdigkeit. Hierbei werden vor allem Wasser und ungesüßte Tees empfohlen, die dafür sorgen, dass auch die Prozesse im Körper angeregt werden und das Blut ordentlich zirkuliert – auch im Gehirn.
Licht und Bewegung für bessere Konzentration
Ein Spaziergang an der frischen Luft zur Mittagszeit ist vielleicht genau das Richtige für müde Geister. Denn so verbindet man gleich zwei wichtige Aspekte, die dem aufkommenden Mittagstief ein wenig entgegenwirken. Licht – und nicht an allen Arbeitsplätzen ist dies im Übermaß vorhanden – dient dazu, das körpereigene Hormon Serotonin („Glückshormon“) verstärkt zu bilden. Dies kann sich entsprechend auf unsere Stimmung auswirken. Bewegung wiederum sorgt für den zusätzlichen Push. Forscherinnen und Forscher der Universität Georgia in den USA fanden heraus, dass zehn Minuten Treppensteigen einen größeren Effekt auf die Energie hat als 50 Milligramm Koffein. Vielleicht nimmt man einen Kaffee einfach mit beim Gang an die frische Luft.
Frische Luft für frischen Geist
Mit dem Spaziergang kann man auch mal wieder die müden Gehirnzellen durchpusten. Denn Sauerstoff benötigt nun einmal jede und jeder. Und während der Arbeit wird davon nicht zwangsläufig besonders viel aufgenommen, eher verbraucht. Im Büro ist es dadurch immer gut, wenn zwischenzeitlich auch die Fenster geöffnet werden. Und, falls nicht möglich, eben einmal kurz vor die Tür gehen.
Muskeln und Kreislauf aktivieren
Dabei könnte man gegebenenfalls noch ein paar Muskelgruppen aktivieren. Permanent sitzen schadet auf Dauer nicht nur Muskeln, Sehnen und generell der Gesundheit, sondern macht auch müde. Stattdessen mal zur Kollegin hingehen, statt anzurufen, oder am Arbeitsplatz mal kurz aufstehen, ausschütteln oder mit ein, zwei Stretch-Übungen den Kreislauf wieder in Schwung bringen.
Am besten mal die ein oder andere Sache ausprobieren und schauen, was für einen persönlich einen positiven Effekt hat und das vermeintliche Mittagstief gut überbrücken lässt.
Warum die Grippe-Impfung gerade jetzt so wichtig ist
Alle reden über Corona – seit bald zwei Jahren. Dabei gerät in der Corona-Pandemie leicht aus dem Blick, dass die Grippesaison bevorsteht. Eine mögliche Grippewelle könnte dann auf untrainierte Immunsysteme treffen. Denn in den letzten anderthalb Saisons sind die Grippewellen nahezu komplett ausgefallen. So könnten die neuen Viren gegebenenfalls schwerere Verläufe verursachen.
Es geht um Patientenschutz, aber auch um Selbstschutz
Für Covid-19 wissen wir sicher, dass auch Geimpfte die Viren weitergeben können. Auch bei der Grippeimpfung bestehe die Gefahr, trotz Impfung andere anstecken zu können. Grippe-Geimpfte seien vermutlich weniger lange infektiös, aber „nicht steril“. Das Risiko, Patienten anzustecken und damit größere Ausbreitungsverläufe zu starten, müsste für Geimpfte zwar etwas kleiner sein, aber wie groß oder wie klein sie genau ist, bleibt bei der Grippe vollkommen unklar.
Trotzdem geht die STIKO von einem nicht zu unterschätzenden Schutz vor Ansteckung aus und hält die Impfung für Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte für ethisch geboten. Wörtlich heißt es bei der STIKO: „Medizinisches Personal stellt eine mögliche Infektionsquelle für die zu betreuenden Patienten dar. Dabei handelt es sich oft um Patienten, die wegen bestehender Grunderkrankungen ein erhöhtes Risiko haben, eine schwere, eventuell tödliche Verlaufsform der Influenza zu entwickeln. Die Impfung des medizinischen Personals folgt daher dem ethischen Gebot, Patienten nicht zu schaden. Gleichzeitig dient die Impfung dem persönlichen Schutz des medizinischen Personals, das mit Influenzakranken in Kontakt kommen kann.“
Der ideale Zeitpunkt für die Grippe-Impfung
Die Ständige Impfkommission empfiehlt, sich ab Oktober bis Mitte Dezember impfen zu lassen. Denn nach der der Impfung dauert es noch 10 bis 14 Tage, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. So sind Pflegekräfte und Ärzte (und alle anderen Gruppen, denen die STIKO die Grippe Impfung empfiehlt) rechtzeitig zur Grippesaison immunisiert, die normalerweise um die Jahreswende beginnt.
Bundestagswahl 2021
Am kommenden Sonntag ist es soweit, Deutschland wählt eine:n neue:n Bundeskanzler:in.
Doch wie stehen die einzelnen Parteien in Deutschland zu den wichtigsten Fragen in der Pflege? Hierzu hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe, kurz DBfK, die demokratischen Parteien im Bundestag aufgefordert, sich zu acht Kernforderungen zu positionieren. Die Parteien haben selbst angegeben, ob sie unseren Forderungen zustimmen, sie ablehnen oder eine neutrale Position dazu einnehmen. Außerdem haben sie ihre Positionen begründet.
Auf dieser Grundlage wurden die Parteipositionen in den DBfK-PflegOMat eingeordnet. Mit diesem können Pflegefachkräfte überprüfen, welche Parteien Ihre Forderungen für bessere Rahmenbedingungen in den Pflegeberufen teilen. Auch wie die Parteien die Forderungen umsetzen wollen oder warum sie diese ablehnen, können am Ende der Auswertung in den Antworten und Standpunkten der Parteien nachgelesen werden. Ein zusätzlicher Blick in die Wahlprogramme zeigt, wie wichtig die jeweiligen Parteien das Thema Pflege insgesamt nehmen.
Zum PflegOMat geht’s hier: https://www.dbfk-pflegomat.de/
Blutspende: So einfach kann man Leben retten
Viele Menschen sind täglich auf Blut von Spendern angewiesen. Bei verschiedenen Erkrankungen und nach Unfällen wird es dringend benötigt.
Auf einen Blick
- Wer Blut spendet, hilft Menschen, die das Blut aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls dringend benötigen.
- Neben der Vollblutspende ist es auch möglich, nur gezielt einzelne Blutbestandteile zu spenden, beispielsweise Plasma oder Thrombozyten.
- Gesunde Erwachsene, die mehr als 50 Kilogramm wiegen, kommen generell für die Spende infrage.
- Potenzielle Spenderinnen und Spender werden vor jeder Blutentnahme untersucht.
- Um Kreislaufproblemen während oder nach der Blutspende vorzubeugen, sollte man vorher ausreichend trinken und essen.
- Auch die Spender können von der Blutspende profitieren.
Wie läuft eine Blutspende ab?
Vorbereitung auf die Spende
Im Vorfeld sollten Sie ausreichend essen und trinken, damit der Körper gestärkt ist. Es ist insbesondere wichtig, etwas mehr zu trinken als gewöhnlich – aber keine alkoholischen Getränke. Außerdem sollte nicht zu fettreich gegessen werden. Zur Blutspende muss ein gültiger Ausweis im Original mitgebracht werden. Bei der Anmeldung werden Ihre persönlichen Daten aufgenommen.
Fragebogen und Untersuchung
Nach der Anmeldung füllen Sie den Spenderfragebogen aus. Darin werden Sie aufgefordert, umfassende Angaben zu Ihrer Gesundheit zu machen. Anhand dieser Informationen wird festgestellt, ob Sie für eine Blut- oder Plasmaspende geeignet sind.
Anschließend wird ein kleiner Tropfen Blut aus der Fingerkuppe oder dem Ohrläppchen entnommen. Damit wird der Hämoglobinwert bestimmt. Hämoglobin – auch bekannt als roter Blutfarbstoff – wird im Körper für den Sauerstofftransport und die Neubildung roter Blutkörperchen benötigt. Der Hämoglobinwert muss hoch genug sein, damit das Blut auch während und nach der Blutspende genug Sauerstoff zu den Organen transportieren kann.
Danach werden Sie ärztlich untersucht. Dabei werden Blutdruck, Puls und Körpertemperatur gemessen. Eine Ärztin oder ein Arzt bespricht den Fragebogen mit Ihnen und teilt Ihnen mit, ob Sie Blut spenden dürfen.
Mit einem vertraulichen Selbstausschluss können Sie unmittelbar vor der Spende entscheiden, ob das Blut oder Plasma zu einem späteren Zeitpunkt weitergegeben werden darf.
Spende
Bei einer Vollblutspende wird etwa ein halber Liter Blut aus der Armbeuge entnommen. Dies dauert nur etwa 5 bis 10 Minuten. Bei anderen Arten der Spende (Plasma, Thrombozyten) werden bestimmte Blutbestandteile von einem Zellseparator- oder einem Plasmapherese-Gerät vom Rest des Blutes getrennt und gesammelt. Die übrigen Blutbestandteile fließen dann wieder in den Körper zurück. Dies dauert zwischen 30 und 90 Minuten. Bei allen Arten von Blutspenden wird steriles Einwegmaterial verwendet. Daher ist eine Infektion auf diesem Wege ausgeschlossen.
Verhalten nach der Spende
Sie sollten sich nach der Spende für mindestens eine halbe Stunde ausruhen, etwas essen und trinken. Stehen Sie erst auf, wenn Sie sich dazu in der Lage fühlen. Den restlichen Tag sollten Sie ruhig angehen. Üben Sie keine Tätigkeiten aus, bei denen Sie durch einen Schwächeanfall sich selbst oder andere gefährden könnten.
Ideale Urlaubslektüre: Sehr unterhaltsame Sachbücher
Wir haben (Sach-)Bücher für Sie rausgesucht, die sich fast so gut wie eine Netflix-Serie konsumieren lassen – und ideal sind für die Zeit zwischen Spaziergang, Strandbesuch oder Garten.
REISE MIT ZWEI UNBEKANNTEN
Zoe Brisby
Die 90-jährige energische Maxine ist aus dem Seniorenheim ausgebüxt, um ihr Ableben selbstbestimmt zu regeln. Der schüchterne Student Alex hat Liebeskummer und braucht frischen Wind. Das Schicksal führt sie über ein Mitfahrportal zusammen. In einem uralten Twingo brechen sie zu einer Fahrt durch Frankreich nach Brüssel auf. Als Maxine von der Polizei gesucht wird, beginnt ein atemloses Abenteuer – mit Blick auf die grandiose Vielfalt des Lebens.
18,00 €
ISBN: 978-3-8479-0056-6
DAS MÄDCHEN MIT DEN ZWEI BLUTGRUPPEN
Unglaubliche Fallgeschichten aus der Medizin
Martina Frei
Kaum zu glauben, dass ein Arzt während einer Notoperation den Patienten mit dem Kaugummi des Assistenten vor einer tödlichen Hirnblutung rettet. Oder dass häufige Haarwäsche zu einem Schlaganfall führen kann. Und wer würde darauf kommen, dass der blau angelaufene Körper einer jungen Frau nicht akuten Sauerstoffmangel, sondern auf die Farbe ihrer neuen Bettwäsche zurückgehen kann?
Die Ärztin und Wissenschafts-Journalistin Martina Frei erzählt in diesem Buch von seltenen, bizarren und skurrilen medizinischen Fallgeschichten, die garantiert in keinem medizinischen Lehrbuch stehen.
11,00 €
ISBN: 978-3-404-60969-7
Demenz: Welcher Umgang ist richtig?
Es beginnt schon mit der Integrierung Demenzkranker in die Gesellschaft. Man sollten mehr Teil dieser werden. Die Gesellschaft sollte mehr Empathie und Solidarität für Menschen mit Demenz haben. Demenz ist nicht heilbar, aber der Umgang damit ist auch nicht unmöglich. Die Gesellschaft ist von Rationalität, Verständnis von Autonomie und zunehmend auch von Algorithmen geprägt. Menschen mit Demenz passen somit schwer in die Gesellschaft rein. Doch wie genau sieht der richtige Umgang damit aus?
Demenzerkrankten kann man damit begegnen, indem man ihre Emotionen und ihre besondere Wahrnehmungsfähigkeit anerkennt und von ihnen lernt. Man sollte versuchen Menschen mit Demenz zu verstehen. Dies kann zum Beispiel erfolgen, indem man den Menschen mit Demenz immer noch als einen erwachsenen Menschen ansehen und ihm mit Empathie und Augenhöhe begegnen.
Sicher ist, dass die Kommunikation mit Demenz zunehmend schwer fällt, doch diese kann man vereinfachen. Allein die Verwendung von einfacher und eindeutiger Sprache und die Wiederholung von wichtigen Informationen kann da schon helfen. Komplexe Sätze und Metaphern oder Ironie und Sarkasmus werden von Menschen mit Demenz nicht verstanden. Auch bei Fragen sollte man darauf achten, diese auf ein Minimum an Alternativen zu beschränken und vermehrt Ja-Nein-Fragen zu stellen. Menschen mit Demenz brauchen Zeit für eine Antwort. Kritik, Korrekturen oder Diskussionen hinterlassen meist keinen positiven Effekt, da es zur Frustration führen kann. Nonverbale Kommunikation unterstützt allerdings den positiven Effekt.
Die Beanspruchung des Körpers und Erinnerungen wecken sind gute Mittel zur Förderung und Forderung der Demenzerkrankten. Dies kann beispielsweise mithilfe von Musik erfolgen. Durch die Wiederholung von alltäglichen Handlungen erhält der Mensch mit Demenz Selbstständigkeit. Ebenso kann das Pflegen sozialer Kontakte dazu führen, dass die Selbstständigkeit dadurch trainiert wird und Erlerntes länger behalten bleibt. Die Erschaffung von Struktur und Routinen kann dem Menschen mit Demenz eine große Hilfe in der Bewältigung des Alltages sein.
Trotzdem ist es wichtig auch auf sich selbst zu achten und sich selbst nicht zu übernehmen. Wenn es nötig ist, sollte man regelmäßig eine Auszeit von der Pflege nehmen oder sich von einem Pflegedienst unterstützen zu lassen.